Adé, Deutschland!

Noch schnell eine türkische SIM-Karte von meiner lieben Arbeitskollegin geschnappt, die letzten Unterhosen reingestopft und ab geht’s.

Kaum hatte ich das obige Bild abgeschickt, kommen auch schon einige gefühlt panischen Fragen meiner Arbeitskollegen rein. Ob ich jetzt für immer gehen würde, ob ich zurückkommen würde und … WOHIN geht’s eigenlich?!!

Ziemlich interessante Fragen, die ich erst mal in mir nachhallen lasse. Ich fange an zu überlegen: Jaaaa, ich habe einen Rückflug gebucht. So viel zu den Fakten. Aber komme ich dann wirklich zurück? Poaah, who knows? Weiß ich, was für mich vorgesehen oder gar geschrieben ist?

Auf dem kurzen Weg von meiner Stube bis zum Flughafen nehme ich meine Umgebung in Augenschein, die ich für heute erst einmal zu verlassen geplant habe. Versetzt mich etwas derart in Freude, dass ich WEISS, dass ich zurückkommen werde?

Mal sehen:

Ein ständiges, in relativ großen, aber doch regelmäßigen Abständen vernehmbares tiefes Seufzen einer Dame hinter mir in der U-Bahn.

Eine lustig klingende Bahnhaltestelle hat mich immerhin einen Moment zum Lachen gebracht.

Ein übertrieben-preisiges Tomaten-Mozarella-Brot bei der gefühlt einzigen Bäckereikette, die sich im Flughafen kurz vor den Gates positioniert hat. Den Preis hätte ich ohne Wenn und Aber hingenommen, wegen Flughafen und so. Als ich dann aber reinbeiße und fassungslos festelle, dass es bei diesem Produkt an jeglichem Geschmack fehlt, musste ich doch irgendwas unternehmen. Immerhin sitze ich in den nächsten 3 Stunden in einem Billigflieger, wo ich keinen Service erwarten kann. Zurück zu dem Brot. Tatsächlich bestand es lediglich aus Brot, aus geschmacklosen Tomatenscheiben und ich-weiß-nicht-wie-lange-herumgelegenen Mozarella. Keine Butter – nicht mal nur auf einer Hälfte – kein Olivenöl, geschweige denn Pesto! Keine Kräuter, kein Salz, kein Pfeffer. Leider hat auch die Konsistenz des Brotes versagt. Kennt ihr das, wenn etwas SO pappig ist, dass es an dem Gaumen kleben bleibt? Jaha, genau das ist passiert.

Ziemlich konsterniert bin ich zu der Dame hinter der Theke gestapft und erkäre mit einem peinlich-berührten Lächeln, dass ich da nix schmecken kann und ob sie nicht ein bisschen Salz oder Pfeffer hätten. Diese Bitte wird mir ziemlich harsch verneint, bevor sich ihr Gesicht dem nächsten Kunden zuwendet. Alles klar.

Bevor sich die Toren dann endlich zum Flugzeug öffnen, gibt mir der letzte Blick in das deutsche Wetter den Rest.

Mein Fazit

In Anbetracht der wenigen Eindrücke auf dem Weg zum Flieger muss ich zugeben, dass Deutschland sich nicht merklich anstrengen will, mich wieder zu haben. Aber natürlich sind es die Menschen, für die ich auch diesen Blog schreibe, diejenigen, auf die ich mich wiederfreuen werde! 🙂