Halbzeit ist rum
Gestern hieß es Bye-Bye BAHAUS Hostel. Es wurde gemeinsam Revue passiert, sich umarmt, gegenseitig viel Freude weiterhin in Istanbul und im Leben, gewünscht, gegenseitige Anerkennung zu den Persönlichkeiten ausgesprochen.
Die Route zu meiner neuen Bleibe auf der anderen Seite des Bosporus war klar.
Vom BAHAUS Hostel nehme ich die S-Bahn, fahre nördlich bis Sirkeci, laufe gemütlich von dort bis zur Fährenstation Eminönü (links neben der Galata-Brücke), nehme die Fähre, die mich über den Bosporus bis Kadıköy bringt.
Aber vorher …
Ganz klar, dass ich mich noch bei meinem Local-Restaurant um die Ecke sehen lasse. Und da ich bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Frühstück hatte, fügt sich das Eine mit dem Anderen, würde ich mal sagen 🙂
Die Ladenbesitzer, Vater Mutter Sohn, kennen mich bereits. Da ich bei jedem Male meine Begeisterung kundtue und wild herumfotografiere, bekomme ich von Babacım auch heute einen kleinen Probierteller hingestellt von dem Gericht, dass ich bisher noch nicht probiert habe 🙂
Nach einem Gläschen Çay und Kippchen vor der Tür geht es aber wirklich los! Mein Rucksack ist bis über den Rand hin gefüllt, mein Herz mit tausend schönen Erinnerungen. Das Wetter ist mal wieder auf meiner Seite, sodass ich auf dem Weg zur Fähre in Eminönü am liebsten meine obersten zwei Schichten an Jacken ausziehen möchte.
Noch 10 Minuten Wartezeit,
zeigt mir die Anzeige in der Fährenstation an. Perfekt, um mich noch in der Nähe ans Wasser zu setzen.
Der Ausblick vom Pier ist immer wieder fantastisch. Ich habe mich in dieses Panorama verliebt: die Farbe des Marmarameers, all die unterschiedlichen Schiffe, die dort herumschippern, der Galataturm als höchstes Bauwerk auf der anderen Seite des Golden Horn, mit all der Wuseligkeit unter ihm. Dann weiter die große Bosporusbrücke mit dem geschichsträchtigen Namen Die Brücke der Märtyrer des 15. Juli (merkt ihr was?), die älteste von drei Brücken Istanbuls, die das Gewässer umspannen.
Panorama-Sicht:
Die Fähre legt an:
Ganz fasziniert von der Szenerie, schrecke ich am Ende des Videos auf, weil mir dann erst klar wurde, dass es ja MEINE Fähre ist 🙂
Aber alles gut!
Bis die ganze Menschenmasse aussteigt, slippe ich gekonnt mit meiner Istanbulcart durch das Drehkreuz, reihe mich souverän in die Menschenmasse, die sich gleichzeitig ungeduldig aber kontrolliert zum Schiff bewegt, ein, bestelle mir auf dem Boot sofort einen Kaffee im Pappbecher und gehe damit an Deck.
Beschwingt durch das Zusammenspiel von dem Wasser, der Möwen, der strahlenden Sonne, dem 360-Grad-Panorama auf die Metropole komme ich heil auf der asiatischen Seite an.
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